Filme: gratis downloaden auch auf legalem Weg möglich
Die Rede ist von der Kenntnis, dass das Runterladen von Filmen oder anderen Dateien, die dem Urheber- und Kopierrecht unterliegen, selbst bei großzügiger Auslegung eine äußerst dunkle Grauzone darstellt.
Der Fortschritt des Internets ist ein Fortschritt der digitalen Enteignung. Vor zehn Jahren, als das World Wide Web noch eine relativ überschaubaren Anzahl von Usern hatte, musste man einiges an Geduld mitbringen, wenn man eine Datei mit einer Größe von fünf bis zehn Megabyte auf die eigene Festplatte laden wollte. Die Technik von damals, von den langsamen Rechnern über die analogen Modems bis hin zu den Telefonanschlüssen, besitzt im Vergleich zu den Technologien, die uns heute zur Verfügung stehen, bereits antiquierten Charakter. An eine Downloadrate von mehreren hundert Kilobyte pro Sekunde, wie sie heute üblich ist, war nicht zu denken. Selbst heutige Smartphones übertrumpfen den damaligen Stand der Technik. Mit den Jahren kamen immer fortschrittlichere und schnellere Technologien auf den Markt und revolutionierten Stück für Stück die Haushalte.
Mit den schnelleren Datenleitungen und der schnelleren Computeraustattung kam auch die Gelegenheit, sich auf schnellere Weise noch mehr Daten zu holen. Und Gelegenheit macht bekanntlich Diebe. Früher waren Begriffe wie Urheber- oder Kopierrecht Fremdworte für Menschen, die nicht gerade als Anwalt oder Künstler arbeiteten. Heute sind sie in aller Munde und bereits Zehnjährige scheinen sich damit auszukennen, was nun legal ist und was nicht. Die Rechtebesitzer dagegen behaupten, dass scheinbar sich niemand dessen bewusst sei, wie nah an der Illegalität sich viele unbescholtene Bürger bewegten. Oft ist die Annahme vorhanden, wenn man es mit einem einfachen Klick runterladen kann, kann es unmöglich verboten sein. Und ganz unrecht ist diese Annahme auch nicht. Je nach Art des Downloads befinden sich die Internetnutzer in Grauzonen, bei denen selbst der Gesetzgeber nicht genau weiß, wie zu urteilen ist.
Es ist ein Zeitalter angebrochen, wo Filme in Echtzeit gestreamed werden können, was nichts anderes bedeutet, als dass man sie direkt über das Internet schauen kann, ohne dass man sie vorher runterladen muss. Dies wird noch als eine legale Art des Downloadens angesehen, weil der Film nicht auf Dauer auf die Festplatte geschrieben wird, sondern in einem temporären Verzeichnis landet. Technisch Versierte verstehen sich darauf, diesen technische Mangel auszunutzen und die Datei kurzerhand zu kopieren. Auf diese Weise verlässt man aber endgültig die Grauzone. Es ist auch eine Frage der Menge. Wie bei Marihuana wird unterschieden, ob man nur für den Eigengebrauch, so merkwürdig sich das im Zusammenhang mit Filmdownloads auch anhören mag, lädt oder ob man selber aktiv bei der Verbreitung mithilft.
Es ist eine Frage der Zeit bis sich diese Gewohnheit, sich Filme über das Internet kostenlos anzusehen, einpendelt und die Menschen für Filme und Musik, die sie sich digital beschafft haben, wieder bezahlen. Es ist eine Zeit des Umbruchs und des Wandels. Veränderungen sind immer mit Schwierigkeiten verbunden, in diesem Fall mit kommerziellen Einbußen und Rechtsbrüchen.
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