Aluminium ist ein unedles Metall, deshalb reagiert es sehr schnell mit der Luft, insbesondere unter Wasserkontakt. Dennoch korrodiert das Metall auch unter dauerhaftem Gebrauch an der Luft oder im Wasser nur langsam, weil Aluminium bei Atmosphärenkontakt quasi augenblicklich eine schützende Oxidschicht bildet. Diese ist zwar nur wenige Mikrometer dick, jedoch bildet sie sich immer über offenen Stellen, deswegen kann Aluminium nur sehr schwer durch Korrosion zerstört werden, was ein entscheidender Vorteil ist. Dennoch treten bei Aluminiumrümpfen im Wasser elektrochemische Reaktionen auf, insbesondere wenn es sich um Salzwasserkontakt handelt. Korrosionsreaktionen hängen wie andere elektrochemische Reaktionen mit einem Elektrolyten vom Potenzial-Unterschied der Reaktionspartner ab, also wie hoch die Spannung ist zwischen dem Stoff, der in das Aluminium eintritt und dem Aluminium-Rumpf selbst. Gibt es keine Spannung, dann gibt es auch keine Reaktion. Lokal kann man Spannungen über Opferanoden ausgleichen, die an das Aluminiumboot angeschlossen werden und statt des Rumpfes korrodieren. Diese Anoden werden bei vielen Aluminiumbooten angewendet, insbesondere bei gebrauchten Modellen sollte man darauf achten, dass die Anode noch nicht vollständig oxidiert ist.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal bei Aluminiumbooten ist die geschlossene Lackierung, insbesondere um die Rumpfbereiche, die mit Wasser im Kontakt stehen. Diese müssen eine geschlossene Lackierungsschicht aufweisen, da andernfalls Korrosionsstellen entstehen könnten. Weiterhin müssen Aluminiumboote anders aufgebaut werden als Stahlboote, weil Aluminium eine viel geringere Steifigkeit aufweist, auch weil es wesentlich leichter ist. Dabei ist das Metall fast genauso belastbar wie Stahl, allerdings verformt es sich rund dreimal leichter. Deshalb müssen spezielle Versteifungen bei Aluminiumbooten eingesetzt werden, damit diese auch bei schwerem Seegang oder unsymmetrischer Belastung in Form bleiben.
Viele moderne Boote werden vor allem aus Aluminium gebaut, weil es sehr leicht ist. Eine Reduzierung des Gewichtes bringt auch auf dem Wasser Einsparungen beim Treibstoffverbrauch. Das spielt insbesondere im Hinblick auf die steigenden Preise für Bootsmotorentreibstoff eine immer größere Rolle. Aber neben den Einsparungen beim Gewicht kann man auch durch die Wahl eines neuwertigen Motors den Verbrauch deutlich reduzieren. Gerade gebrauchte Aluminiumboote sind oft mehrere Jahre alt und als sie gebaut wurden spielten die Kraftstoffpreise noch nicht diese entscheidende Rolle, die ihnen heutzutage beigemessen werden muss. Deshalb verbrauchen viele ältere Aluminiumboote vergleichsweise viel Diesel, daher sollte man vor dem Kauf die Option bedenken, dass ein neues aber Kraftstoff sparendes Boot langfristig günstiger sein könnte.