Reinkanation – wenn die unsterbliche Seele wandert
Grundgedanke der Reinkanation ist der, dass die Seele eines Menschen mit seinem Tod nicht vergeht, sondern in einem neuen Körper wiedergeboren wird. Sein Karma entscheidet darüber, auf welche Weise er zurückkehrt.
Fast jeder dritte Bundesbürger glaubt daran, dass er schon einmal oder gar mehrmals gelebt hat. Wenn wir von der Reinkanation oder Palingenese sprechen, meinen wir damit die Überzeugung, dass die Seele nach dem Tod in einem neuen Körper wiedergeboren wird. Zwar findet sich der Grundgedanke der Seelenwanderung in vielen Weltreligionen wieder, jedoch ist er nicht an eine bestimmte Glaubensrichtung gebunden.
Es ist die Überzeugung des Christentums, dass der Mensch nach dem Tod dank der Gnade Gottes mit Körper und Geist Erlösung findet, was ein neuerliches Leben in einem anderen Körper ausschließt. Während der Glaube an die Reinkanation im Islam nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist er bei orthodoxen Juden durchaus verbreitet und akzeptiert. Seine wahre Heimat hat er jedoch im Hinduismus und Buddhismus.
Der Hinduismus vertritt dabei die Lehre, dass die Seele unsterblich ist und nach dem Tod als Gott, Mensch oder Tier wiedergeboren werden kann. Dabei bestimmt die Summe seiner bisherigen Taten, das Karma, in welcher Form die Rückkehr erfolgt. Gute Taten führen also zur Wiedergeburt auf einer höheren Ebene. Der Tod stellt im Hinduismus somit nicht das Ende einer Existenz dar. Er markiert vielmehr den Übergang in das nächste Leben.
Zwar vertritt auch der Buddhismus die Gedanken an eine Wiedergeburt und das Karma-Prinzip. Er lehnt jedoch, anders als der Hinduismus, den Gedanken an eine unsterbliche Seele ab. Vielmehr wird nach der Vorstellung des Buddhismus der Mensch nur so lange wiedergeboren, bis seine Seele den Pfad der Erleuchtung gefunden hat. Ziel der Reinkanation im Buddhismus ist also die Vervollkommnung und schließlich die Erlösung der Seele. Hat der Mensch Erleuchtung gefunden, endet somit auch der Reinkarnationsprozess.
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