Im Herbst ist es wieder soweit: Das Oktoberfest öffnet seine Türen und Millionen von Menschen aus aller Welt kehren in Bayern ein, um dort zu feiern. Und um ihrer Stimmung und ihrem kurzzeitigen Zugehörigkeitsgefühl Ausdruck zu verleihen, laufen sie an diesen Tagen in Lederhosen und Dirndln herum.
Trachtenmode ist weltweit bekannt. Ob nun auf vermeintlichen Oktoberfesten in den USA oder in Japan als Form der Begeisterung für Deutschland. Und doch bedeutet Tracht nicht unbedingt das, was wir darunter verstehen. Ursprünglich steht der Begriff nicht nur für die berühmte bayerische Tracht, sondern für die allgemeine Bezeichnung von traditioneller, historischer oder offizieller Kleidung. Das heißt, für die Kleiderordnung einer Zunft oder eines Berufs sowie für regionaltypische Bekleidungsformen. So ist die Bekleidung eines Zimmermanns genauso als Tracht zu definieren, wie zum Beispiel die Schwarzwälder Tracht mit ihren Bollenhüten.
Dennoch ist für die meisten Trachtenmode, was in Bayern und Österreich zur Jagd oder zum Wandern getragen wird: die Gebirgstracht.
Insgesamt gibt es unzählige Formen der Trachtenmode – sie lässt sich dabei nicht als eine bestimmte Tracht festlegen.
Die Bayrische Tracht als solche existiert daher nur regional bezogen, nicht als eine bestimmte Tracht. Dazu gehören unter anderem die Miesbacher, die Werdenfelser, die Inntaler, die Chiemgauer, die Berchtesgadener und die Isarwinkler Tracht. Die Miesbacher Tracht, aus Miesbach in Oberbayern, gilt als Ursprungsform der heutigen Trachten. Dabei besteht die Tracht für den Buam – für den Mann oder den Jungen – aus der typischen Lederhose mit Hosenträgern und die Tracht für das Madl – für die Frau oder das Mädchen – aus dem weltberühmten Dirndl mit Schürze und Tuch.