Zur Ermittlung des Zinsertrags müssen folgende drei Faktoren in einem relativ einfachen Rechenmodell berücksichtigt werden: die Höhe des Anlagekapitals, der Zinssatz in Prozent und die Laufzeit, in der das Geld Zinsen erbringen soll. In den Ländern der Eurozone verwenden alle Banken zur Berechnung die gleiche Methode, die sich wiederum in zwei mögliche Varianten gliedert. Gleich bleibt dabei die Errechnung des Jahresertrages, indem das Anlagekapital mit dem prozentualen Zinssatz multipliziert wird.
Da sich der Zinssatz in der Regel auf ein volles Jahr bezieht, die verschiedenen Laufzeiten einer Kapitalanlage aber auch unter 12 Monaten liegen können, wird eine weitergehende Rechnung erforderlich. Es erfolgt zusätzlich die Division durch die Gesamtzahl der Tage eines Jahres und eine weitere Multiplikation mit dem Zeitraum (ebenfalls in Tagen ausgedrückt), für den ein Zinsertrag ermittelt werden soll. Bei langfristigen Geldanlagen wird hier die kalendarische, also die tatsächliche Anzahl der Tage berücksichtigt. Somit ist auf Schaltjahre und einzelne Monate zu achten. Für kurzfristige Modelle, das sind meist Anlagezeiten unter einem Jahr, besteht für die Berechnung jeder Monat aus 30 Tagen (360 Tage im Jahr). Durch diese Vereinfachung entstehen mit Verwendung der zweiten Methode höhere Zinserträge aber nur, wenn es sich nicht um volle Jahre handelt.
Für Geschäftsbanken bedeuten Zinserträge von Sparern Ausgaben, während Zinsen für zur Verfügung gestelltes Kapital (Kredite) als erwirtschaftete Einnahmen anzusehen sind. Bei vereinfachter Betrachtung stellt somit die Differenz zwischen angebotenen Anlagezinssätzen und den oft wesentlich höheren Prozentsätzen bei gewährten Krediten eine Rechengrundlage des Zinsertrags dar, den die Bank schließlich als Gewinn verbuchen kann.